14. Juni 2017, Mittwoch, 17 Uhr. Unsere Reise in die Ukraine fangen wir dieses Mal in Hannover an. Ein schöner blauer Himmel mit ein paar leichten Schleierwolken verspricht uns eine unbeschwerte Fahrt. Mit einigen Chormitgliedern finden wir uns in unserem Reisebus ein und Johann Penner, einer der Verantwortlichen und auf dieser Fahrt einer unserer Fahrer, begrüßt uns herzlich. Wir beten und schon geht es los.
Es dauert nicht lange und wir machen unseren ersten Halt um die Chormitglieder aus der Region um Porta-Westfalica einzusammeln. Dann kommt Bielefeld, Sauerland, Siegerland und Herborn. Wir sind nun vollständig – rund 50 Sänger und Musiker. Es ist spät geworden und langsam wird es ruhig im Bus. Die einen dösen bereits, die anderen unterhalten sich noch leise, hin und wieder hört man ein freudiges Lachen.
Stau. Obwohl es Nacht ist, stehen wir bei Dresden im Stau. Irgendwann mal geht es weiter. Doch unsere Fahrt wird bei der Morgendämmerung unterbrochen. Wieder ein Stau. Diesmal steht wirklich alles. Wir sind inzwischen in Polen. „Es ist wohl ein größerer Unfall mit mehreren PKWs“ – sagt ein LKW-Fahrer zu Peter Bergmann. Einige Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen schlängeln sich durch die enge Rettungsgasse hindurch. „Das wird bestimmt länger dauern“ – meint jemand und so entscheiden wir uns kurzerhand unsere Frühstückspause vorzuziehen. Gesagt getan.
In minutenschnelle klappen wir einen Tapeziertisch vor unserem Bus auf. Brot, Wurst, Nutella und frisch gebrühter Kaffe bringen wieder langsam Energie in unsere verspannten Gliedmaßen. Wir vertreten uns noch ein wenig die Beine, als der Stau sich langsam aufzulösen beginnt. Schnell packen wir alles ein und fahren weiter. Es geht unspektakulär weiter über Wroclaw, Krakau hin zum polnischen Grenzübergang Korczowa – Krakowiec.
Es ist Peter Bergmann, der die erste Andacht mit uns macht. „Ich bin, der ich bin“ – liest er aus 2. Mose 3:14. Er fragt uns, wer Gott für uns wirklich ist und teilt uns einige seiner Gedanken zu diesem Thema mit. Gott steht über allem, er ist „unbedingt“ – es musste keine Bedingung erfüllt werden, damit Gott da ist. ER steht über unseren Vorstellungen über IHN und ER genügt sich selbst. Gott ist nicht darauf angewiesen ergänzt zu werden. Im Wissen über diese Macht, über diese Autorität und über diese unendliche Größe sollen wir leben. Peter schließt seine Andacht mit einem Zitat von Jossel von Tarnopol, der nach widrigsten Umständen im Warschauer Ghetto und im Anblick seines eigenen Todes in einem Konzentrationslager, eben diese Gottesmacht anbetet und IHM seine ewige Untergebenheit bestätigt.
Peter Ritter greift zu seinem Akkordion und wir singen einige alte Lieder zusammen. „Иисуса имя сладко мне“ oder „Лишь одно у меня стремление“ erklingen aus unseren Kehlen. Inzwischen sind wir am Grenzübergang angekommen. Die ganze Prozedur dauert etwa 2 Stunden und schon bald geht es weiter zur unserer letzten Etappe bis nach Trsukavets’.
Für einige von uns dauert die gesamte Fahrt fast 32 Stunden. Müde und gerädert erreichen wir dann nach rund 1900km um 02:00 Uhr morgens am 16. Juni unser Hotel. Jetzt ausschlafen!
Tag 1. Geweckt werden wir am nächsten Morgen von den ein wenig einlullenden Gesängen des Popen aus der nahegelegenen orthodoxen Kirche. Heute lächelt uns die Sonne wieder zu und wir freuen uns über ein deftiges ukrainisches Frühstück. Es gibt panierte Hähnchenbrust mit Paprikareis – ungewöhnlich für uns Deutsche, die zum Frühstück eher belegte Brötchen und Croissants mögen, doch wir sind dankbar. Nach dem Frühstück haben wir ein wenig Freizeit. Einige entscheiden sich einen Spaziergang in die Stadt zu machen, die anderen kommen nach der langen Fahrt am Vortag wieder gemächlich zu sich. Musiker proben.
Das erste Fest. Unser Einsatz führt uns in das Kulturzentrum der Stadt (Дом Культуры). Dort werden die Mediziner des Landes gefeiert. Heute ist Tag der Ärzte (День Медработника) – gemeint sind alle Mitarbeiter im Medizinwesen. Gute Beziehungen der Ortsgemeinde von Boryslav zu dem Bürgermeister der Stadt ermöglichen diesen Einsatz. Wir haben nur wenig Zeit, etwa 25 Minuten und diese füllen wir mit einigen ukrainischen und deutschen Liedern und zwei Musikstücken. Br. Alexander Sipko (sen) würdigt die Mediziner in ihrem ehrenwerten Beruf und unterlässt es nicht auf den besten Heiler, auf Jesus, den Heiler der Seele zu verweisen. Wie manche Tiere die pflanzlichen Kräfte der Natur suchen um von ihren Gebrechen los zu werden, indem sie von Zeit zu Zeit bestimmte Pflanzen oder Kräuter essen, so hat unsere Seele das Bedürfnis durch die für sie natürliche wundersame Kraft Gottes geheilt zu werden. Keine andere Medizin oder Kraft kann unsere Seele wieder gesund machen, als die Kraft unseres Herrn. Die Brüder Michail und Nikolai Pirjanik singen noch ein Lied und laden die Anwesenden zu den weiteren Veranstaltungen dieses Wochenendes ein. Wir fahren und beten zu Gott um seine seelenheilende Kraft auch für die Mediziner in der Ukraine.
Es geht weiter in das Gemeindehaus der Ortsgemeinde in Boryslav, wo wir herzlich in der Küche mit einem echten ukrainischen Borsch empfangen werden. Es mundet uns sehr und bei der anschließende Probe singen wir aus voller Kehle. Es wird Abend und langsam beginnt sich der Saal mit Besuchern zu füllen. Freudige Gesichter begrüßen einander, hier und da werden die Neuigkeiten ausgetauscht oder die Vorfreude auf den Gottesdienst zum Ausdruck gebracht. Musiker spielen. Der Chor singt „Возрадуйся душа моя“ (Erfreue dich meine Seele) und „Снова вместе в общеньи“ (Wir haben wieder Gemeinschaft). Mit der typisch slavischen Begrüßung „Слава Иисусу Христу“ (Gelobt sei Jesus Christus) sowie „Христос воскрес“ (Christus ist auferstanden) und einer feurigen Ansprache von Br. Michail Pirjanik wird der Gottesdienst eröffnet.
Br. Alexander Sipko (sen) liest aus Epheser 2 über das neue Leben als Geschenk der Gnade. Er skizziert, was das Leben bedeutet, zeigt auf, was den Tod ausmacht und beschreibt, was die Ewigkeit ist. Die Welt befinde sich in einem chaotischen Zustand, es werden Kriege geführt und auch in Ländern, wo der Friede verkündet wird, herrscht das absolute Chaos. Er zeigt den Heilsplan auf – der Weg aus diesem alten Leben in das neue ist das Evangelium. Es befreit uns und nimmt uns die Schuld ab. Br. Sipko spricht diejenigen an, die von sich gut denken, die nicht töten, nicht stehlen und die Ehe nicht brechen. Doch auch sie führen das alte Leben, wenn sie habgierig, stolz, beleidigend oder selbstherrlich leben – sie betrügen sich selbst. Auch sie brauchen Vergebung und den Beginn eines neuen Lebens. Er ruft auf nach vorn zu kommen und das neue Leben anzunehmen. Wir danken Gott, dass der Aufruf nicht unbeachtet bleibt.
Nach dem Abendgottesdienst werden wir zu einer Tischgemeinschaft eingeladen und diese Bezeichnung kommt erst bei den Ukrainern zu ihrer eigentlichen Bedeutung. Nachdem wir uns gestärkt haben lauschen wir mit Freude den stürmischen, melancholischen und jubelnden Harmonien der Ukrainer. Br. Michail Pirjanik mit seiner Familie, einigen Verwandten und weiteren Gemeindemitgliedern, die allesamt das Küchenteam sind, stehen vor uns und singen Lieder aus ihrem Repertoire. Mit strahlenden Gesichtern erzählen sie uns ihre Erlebnisse mit Gott und gemeinsam staunen wir über seine Güte. Tag eins geht zu Ende.
Tag 2. Auch dieser Tag beginnt mit einer herzhaften Mahlzeit, nach welcher wir aber auch unsere Seele speisen wollen. Wir finden uns im Konferenzsaal des Hotels ein und Andreas Neufeld hält die Andacht. Er liest uns aus dem ersten Psalm und strukturiert seine Gedanken an dem Buchstaben “K” – klare Haltung, klares Wasser und klares Ergebnis sind die Punkte seiner Ansprache. Wenn man nicht im Rat der Gottlosen wandelt, sondern bevorzugt, sich mit Wort Gottes zu beschäftigen, dann behält man eine klare Haltung. Klares Wasser findet man immer nah an der Quelle und für uns ist es Gott und sein lebendiges Wort. Folglich würden wir klare Ergebnisse liefern, also die gute Frucht bringen. Wir vereinen uns in einer Gebetsgemeinschaft, bitten Gott um Hilfe für klare Haltung, dafür immer am klaren Wasser zu bleiben um gute Früchte zu bringen.
Während der Andacht gehen einige Chormitglieder mit Br. Franz Ackermann und Br. Alexander Sipko und seinem Sohn einige hilfebedürftige Familien in der Stadt besuchen. Von den Verhältnissen in denen ein Mann und eine Frau leben, werden sie besonders schockiert – beide haben keine Beine und müssen ihre ganze Zeit in deren Wohnung verbringen. Sie leben in der zweiten Etage eines mehrstöckigen Gebäudes und haben keine Möglichkeit sich selbstständig zu versorgen oder einfach mal an die frische Luft zu gelangen. Die Brüder sprechen über Gott, über seine seelenheilende Kraft und gemeinsam beten sie. Zum Schluss überreichen sie einige Süßigkeiten und etwas Geld.
Das zweite Fest. Es geht in die Innenstadt von Truskavets’ und dort ist was los! Die Stadt feiert ihr Jubiläum und zu diesem Anlass haben sich die Bewohner der Stadt und auch viele Gäste im Zentrum eingefunden. Die Händler haben ihre Stände aufgebaut und preisen ihre Ware an. Hier und da hört man die Verkäufer ihre Werbetrommel rühren und auf der großen Bühne, gleich neben Бювет минеральных вод №1 (Haus der Mineralquellen Nr. 1) schmettert die Big-Band einer örtlichen Musikhochschule die Hits von ABBA. Wir stellen uns im Haus der Mineralquellen auf und singen einige Lieder auf russisch, deutsch und ukrainisch. Es klingt voluminös und viele Besucher der Einrichtung hören uns zu. Wieder sind es die Brüder Michail und Nikola Pirjanik, die energisch von Jesus erzählen den Chor unseren Zuhörern vorstellen. Br. Alexander Sipko (sen) hält eine kurze Ansprache. Wir laden alle ein zu den bevorstehenden Gottesdiensten zu kommen.
Nach einer leckeren Mahlzeit in der Ortsgemeine von Borylsav und der anschließenden, intensiven Chorprobe beginnt der Abendgottesdienst. Br. Alexander Sipko (jun) leitet diesen ein. Er beginnt mit der Lesung aus Joh. 3,16: “Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” “Hier geht es nicht nur um ein Gefühl der Liebe” – erklärt Br. Alexander, sondern um viel mehr, nämlich um die Tat. Gott hat seinen Sohn auf die Erde geschickt. Auch wenn wir Menschen bereit wären vieles für unsere Liebsten zu tun, so hat Gott viel mehr getan. Sein Sohn kam auch für Gottes Feinde auf die Welt um allen das ewige Leben zu geben, denn der Mensch ist für das ewige Leben geschaffen. Und das tat Gott aus Liebe zu uns, die fähig ist das härteste Herz zu verändern. Der Männerchor bekräftig diesen Gedanken mit dem Lied “Любовь Христа”, in dem es heißt:
Твоя любовь так глубока, (deine Liebe ist so tief)
Твоя любовь так высока, (deine Liebe ist so hoch)
Твоей любви границы нет, (deine Liebe kennt keine Grenzen)
Она одна из века в век. (sie ist die einzige von Ewigkeit zu Ewigkeit)
Br. Alexander Sipko (sen) setzt fort und fragt warum es so viel Leid auf dieser Erde gibt, trotz dieser unendlichen Liebe Gottes? “Weil der Mensch seinen Gott abgelehnt hat” – ist seine Antwort. Er liest aus Matthäus 24, 32-42 und fokussiert den Schlüsselgedanken: die Menschen dachten nicht, dass das, was Noah sagte eintreten würde, sie lehnten es ab. So steht auch die Frage heute im Raum: “Woran denken wir, wenn wir etwas tun?”. Oft ist es die Frage: “Was springt für mich dabei raus?” und das ist eben das Problem – der Mensch denkt meist an das Vergängliche: an sein Haus, Auto, Feiern usw. Jesus hingegen dachte daran den Willen seines Vaters zu tun. Folglich haben wir heute zu entscheiden woran wir denken. Sind das die vergänglichen Dinge dieser Welt oder das ewige Leben? Gott oder Götze? Heute Abend erschallt auch der Zuruf sich zu entscheiden. Und auch heute danken wir Gott, dass richtige Entscheidungen getroffen wurden.
Auch an diesem Abend dürfen wir die herzliche Gastfreundschaft der Ukrainer erfahren und genießen die Zeit miteinander. Freudig und begeisternd singen sie wieder für uns und gemeinsam danken wir Gott für die bereits erfahrenen Segnungen.
Tag 3. Ein wenig hektisch beginnt dieser Tag, denn schon zeitig wollen wir wieder im Gemeindehaus in Boryslav sein. Einige von uns müssen bereits jetzt ihre Koffer packen und auschecken. Am Ende schaffen wir es doch rechtzeitig um uns einzusingen und läuten anschließend den Gottesdienst mit dem Lied “Пойте Христу хваление” (Singt dem Herrn ein Loblied) ein.
Das dritte Fest. Die Gemeinde in Boryslav feiert ihr 15 jähriges Bestehen. Damals im Jahre 2002 begann alles mit etwa 7 Familien, die sich entschlossen haben eine alte Scheune zu kaufen um hier ihre Gottesdienste zu feiern. Das erste was sie getan hatten, war es zu evangelisieren und den Menschen in der Umgebung von Gott zu erzählen. So wuchs die Gemeinde zügig und es entwickelte sich ein Platzproblem. Man wollte ein neues Gemeindehaus bauen, doch das war nicht so einfach. Lange Zeit musste mit der Stadtverwaltung verhandelt werden, bis schließlich im Jahre 2010 die Baugenehmigung erteilt wurde und mit dem Bauen begonnen werden konnte. 2012 wurde das neue Gemeindehaus dann eingeweiht. Heute hat die Gemeinde etwa 200 Mitglieder. Die Gottesdienste werden durch den Gemeindechor gestaltet. Etwa 70 Kinder besuchen die 4 Gruppen der Sonntagsschule und ein Kinderchor ist im Entstehen. In der Woche versammelt sich die Gemeinde zu Bibel- und Gebetsgemeinschaften und Sonntag vormittags feiert sie ihren Gottesdienst. Der Nachmittag steht für Hausgottesdienste zur Verfügung, wo Geschwister einander besuchen. Am heutigen Sonntag sind viele Besucher aus den umliegenden Gemeinden gekommen um dieses Freudenfest mitzufeiern.
Es erklingt das Lied “Свят наш Господь” (Heilig ist unser Herr), wo es heisst “Der Himmel ist erfüllt mit Ehre des ewigen Herrn” und weiter “Lobet dem Herrn, lobet dem Herrn”. So ist auch die heutige Botschaft von Br. Alexander Sipko (sen) auf dieses Thema ausgerichtet. Unseren Gott sollen wir ehren und anbeten. Es soll eine einfache und ehrliche Anbetung sein, die keine leeren Worte beinhaltet. Lernen können wir von Jesus und seinem hohepriesterlichen Gebet aus Johannes 17 – Gott selbst hat Jesus diese Worte eingegeben. Wir sollen uns hüten vor falscher Anbetung, wie es Nadab und Abihu im Heiligtum getan haben, indem sie das fremde Feuer opferten (3. Mose 10), denn unsere Manieren, Gedanken, Taten können dieses fremde Feuer darstellen. Im Gegenteil: unsere Zeit, Geld, Gesundheit, Talente – das alles soll Gott anbeten und Gott zur Ehre geweiht sein.
Im Anschluß an die Predigt hält Br. Michail Pirjanik noch eine kurze Ansprache und ruft zur Bekehrung auf. Wir merken, wie Gott mit seinem Heiligen Geist durch die Reihen der Anwesenden geht und an unentschlossene Herzen klopft. Es erfolgt ein Zuruf und es kommen Menschen nach vorn und treffen eine Entscheidung für Gott, beten IHN an und verehren IHN. “Прости меня Боже, прости я молю” (Vergebe mir Gott, vergebe ich fleh’) singt die Gemeinde und immer wieder sehen wir Gottes wirken an den Menschen in den Reihen. Sie entscheiden sich für Gott. Ehre sei IHM! Wir schließen mit dem Lied “Радiсть у Христi я знайшов” (Ich habe meine Freude in Christus gefunden).
Nach dem Gottesdienst werden wir zu einer Tischgemeinschaft eingeladen und freuen uns wieder über das leckere Essen. Danach kommen wieder die Geschwister der Gemeinde in den Speisesaal und es wird wieder gesungen und Gott die Ehre gegeben. “Дорогие минуты нам Бог даровал” (Kostbare Minuten hat Gott uns geschenkt) singen wir gemeinsam und eigentlich wollen wir nicht aufhören diese schöne Gemeinschaft zu haben, doch leider müssen wir los. Und wie die Jünger Jesu am Verklärungsberg wollen auch wir am liebsten nach den drei Tagen und drei Festen drei Hütten bauen und stimmen mit Petrus ein “Meister, hier ist für uns gut sein!” (Lukas 9,33). Doch leider müssen wir los.
Schnell packen wir unser Gebäck und treten unsere Rückreise an. Es geht wieder Richtung Lviv und zum Grenzübergang Korczowa – Krakowiec. Dort nach etwa 2 Stunden angekommen, müssen wir feststellen, dass der Grenzübergang geschlossen ist und wir mit einer sehr, sehr langen Wartezeit zu rechnen haben. Wir versuchen nach einer Alternative zu suchen und entscheiden uns die Grenze in Shehyni – Medyka zu überqueren. Schnell finden wir scheinbar die kürzeste Route und es geht los. Kurz bevor wir jedoch an der Grenzüberquerung ankommen, müssen wir vor einer Brücke halten. Sie ist zu tief und wir passen mit unserem Reisebus da nicht hindurch. Wir müssen wieder den ganzen Weg zurück fahren und verlieren insgesamt etwa 3-4 Stunden. Enttäuscht kehren wir um und stellen fest, dass wir in dieser Situation nicht alles Gott überlassen haben. Wir beten und bitten Gott uns den Weg an der alternativen Passierstelle frei zu machen. Schließlich kommen wir am gewünschten Grenzübergang an und freuen uns darüber, dass wir zügig passieren dürfen.
Inzwischen ist es Nacht geworden, aber unsere Mägen knurren. Wir finden einen geeigneten Rastplatz und genießen zur späten Stunde die typische, ukrainische Nationalkost – Сало (Speck). Dazu gibt es fruchtig, fleischige Tomaten und eine kräftige Scheibe Brot. Danach geht es weiter. Nach der deftigen Abendmahlzeit schlafen wir schnell ein, nur die Busfahrer müssen wach bleiben.
Kurz vor der deutschen Grenze kommen wir wieder in einen Stau und es scheint nicht vorwärts gehen zu wollen. Da wir unsere Lektion an der polnischen Grenze gelernt haben, wenden wir uns dieses Mal direkt an Gott. Br. Jakob von Niessen betet mit uns und bereits während des Gebets erleben wir ein Wunder. Der Stau beginnt sich langsam aufzulösen bis die Autobahn schließlich wieder frei wird und wir unsere Reise fortsetzten können. Gott die Ehre!
In umgekehrter Reihenfolge steuern wir unsere Haltestellen an und nach und nach verlassen die Sänger und Musiker unseren Bus. Wir verabschieden uns herzlich voneinander und freuen uns auf unsere nächsten Einsätze. Erschöpft aber glücklich kommen wir alle zu hause an und loben Gott für eine intensive und segensreiche Zeit in der Ukraine.
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Weitere Bilder zu dem Einsatz in der Ukraine finden Sie in unserer Bildergalerie. Schauen Sie auch nach, wo unsere nächsten Termine statt finden. Beten Sie für uns!